
Was ist die Blutegeltherapie?


Blutegel sind schon seit sehr langer Zeit für ihre heilende Wirkung bekannt. Selbst Jahre vor Christus wurden sie bereits für medizinische Zwecke eingesetzt.
Der Blutegel ist mit unserem Regenwurm verwandt und genau wie er, in Ringe gegliedert. Sein Rücken ist stark in Grün-, Braun- und Schwarztönen gemustert. Vorne befindet sich eine Mundöffnung mit 3 kleinen Kiefern, die Strahlenförmig angeordnet sind.
Jeder Kiefer ist mit ca. 80 kleinen Kalkzähnchen versehen. Durch den Biss des Egels, der kaum schmerzhaft ist, gelangt ihr Speichel in den Blutkreislauf des Patienten.
Der Speichel enthält wichtige Enzyme, die rund um das Einsatzgebiet des Egels für
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Gerinnungshemmung
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Entzündungshemmung
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Schmerzlinderung
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Beschleunigung des Lymphabflusses
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Anregung des Immunsystems
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und Verbesserung der Gewebedurchblutung
sorgen.
Die Saugdauer der Egel liegt in etwa zwischen 20 und 60 Minuten, wobei der Egel eine Menge von 20-60 ml saugt.
Durch die Gerinnungshemmung können die Bisswunden noch bis zu 12 Stunden nachbluten. Dies sorgt dafür, dass Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte ausgeschwemmt werden können.
Indikationen beim Pferd:
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Arthritis/Arthrose
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Akute, subakute, traumatisch bedingte Gelenkserkrankungen
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OCD= Osteochondrose dissecans
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Spat
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Podotrochlose= Hufrollenentzündung
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Gleichbeinlahmheit
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Schale
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Tendinitis
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Akute Rehe (innerhalb von 48 Stunden)
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Periodische Augenentzündung
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Phlegmone
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Sehnenverletzungen
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Schleimbeutelentzündungen (Piephacke, Stollbeule, Genickbeule)
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Blutergüsse
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Gallen
Risiken:
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Allerg. Reaktionen
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Rötungen
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Juckreiz
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Wundinfektion
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Narben
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Längeres Nachbluten (bis zu 12 Stunden)
Voraussetzungen:
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Mind. 2 Tage vor der Behandlung keine Duftstoffe, Shampoo oder Salben auf die zu behandelnden Hautstellen auftragen
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Fütterung von Knoblauch o.ä. sollte ebenfalls 2 Tage vor der Behandlung eingestellt werden